§ 38 BetrVG, Freistellungen
Paragraph 38 Betriebsverfassungsgesetz

(1) Von ihrer beruflichen Tätigkeit sind mindestens freizustellen in Betrieben mit in der Regel

200 bis 500Arbeitnehmern ein Betriebsratsmitglied,501 bis 900Arbeitnehmern 2 Betriebsratsmitglieder,901 bis 1.500Arbeitnehmern 3 Betriebsratsmitglieder,1.501 bis 2.000Arbeitnehmern 4 Betriebsratsmitglieder,2.001 bis 3.000Arbeitnehmern 5 Betriebsratsmitglieder,3.001 bis 4.000Arbeitnehmern 6 Betriebsratsmitglieder,4.001 bis 5.000Arbeitnehmern 7 Betriebsratsmitglieder,5.001 bis 6.000Arbeitnehmern 8 Betriebsratsmitglieder,6.001 bis 7.000Arbeitnehmern 9 Betriebsratsmitglieder,7.001 bis 8.000Arbeitnehmern 10 Betriebsratsmitglieder,8.001 bis 9.000Arbeitnehmern 11 Betriebsratsmitglieder,9.001 bis 10.000Arbeitnehmern 12 Betriebsratsmitglieder.

In Betrieben mit über 10.000 Arbeitnehmern ist für je angefangene weitere 2.000 Arbeitnehmer ein weiteres Betriebsratsmitglied freizustellen. Freistellungen können auch in Form von Teilfreistellungen erfolgen. Diese dürfen zusammengenommen nicht den Umfang der Freistellungen nach den Sätzen 1 und 2 überschreiten. Durch Tarifvertrag oder Betriebsvereinbarung können anderweitige Regelungen über die Freistellung vereinbart werden.


(2) Die freizustellenden Betriebsratsmitglieder werden nach Beratung mit dem Arbeitgeber vom Betriebsrat aus seiner Mitte in geheimer Wahl und nach den Grundsätzen der Verhältniswahl gewählt. Wird nur ein Wahlvorschlag gemacht, so erfolgt die Wahl nach den Grundsätzen der Mehrheitswahl; ist nur ein Betriebsratsmitglied freizustellen, so wird dieses mit einfacher Stimmenmehrheit gewählt. Der Betriebsrat hat die Namen der Freizustellenden dem Arbeitgeber bekannt zu geben. Hält der Arbeitgeber eine Freistellung für sachlich nicht vertretbar, so kann er innerhalb einer Frist von zwei Wochen nach der Bekanntgabe die Einigungsstelle anrufen. Der Spruch der Einigungsstelle ersetzt die Einigung zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat. Bestätigt die Einigungsstelle die Bedenken des Arbeitgebers, so hat sie bei der Bestimmung eines anderen freizustellenden Betriebsratsmitglieds auch den Minderheitenschutz im Sinne des Satzes 1 zu beachten. Ruft der Arbeitgeber die Einigungsstelle nicht an, so gilt sein Einverständnis mit den Freistellungen nach Ablauf der zweiwöchigen Frist als erteilt. Für die Abberufung gilt § 27 Abs. 1 Satz 5 entsprechend.


(3) Der Zeitraum für die Weiterzahlung des nach § 37 Abs. 4 zu bemessenden Arbeitsentgelts und für die Beschäftigung nach § 37 Abs. 5 erhöht sich für Mitglieder des Betriebsrats, die drei volle aufeinanderfolgende Amtszeiten freigestellt waren, auf zwei Jahre nach Ablauf der Amtszeit.


(4) Freigestellte Betriebsratsmitglieder dürfen von inner- und außerbetrieblichen Maßnahmen der Berufsbildung nicht ausgeschlossen werden. Innerhalb eines Jahres nach Beendigung der Freistellung eines Betriebsratsmitglieds ist diesem im Rahmen der Möglichkeiten des Betriebs Gelegenheit zu geben, eine wegen der Freistellung unterbliebene betriebsübliche berufliche Entwicklung nachzuholen. Für Mitglieder des Betriebsrats, die drei volle aufeinanderfolgende Amtszeiten freigestellt waren, erhöht sich der Zeitraum nach Satz 2 auf zwei Jahre.


Benachbarte Paragraphen


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PDF Dokumente zum Paragraphen

Rückkehr aus dem Betriebsrat ... - Heuking Kühn Lüer Wojtek

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38 Abs. 1 Satz 3 + 4 BetrVG). • Für die nicht nach § 38 BetrVG freigestellten Mitglieder gelten die. Regeln der Freistellung nach § 37 BetrVG. • Dabei sind die Beschlüsse des Betriebsrats über Arbeitsaufgaben und Arbeitsstrukturen zu berücksichtigen. • N

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Franzen_PPP Vortrag Tübinger Arbeitsrechtstag.pdf

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03.04.2014 - 6. Professor Dr. Martin Franzen. 2. Freistellung von Betriebsratsmitgliedern nach § 38. BetrVG a) Überblick. - unentgeltliches Ehrenamt zeigt gesetzgeberische Ablehnung von "Berufsbetriebsräten". - aber: großzügige Freistellungsregelung in §


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  • Zitatangaben (BetrVG)

    Periodikum: BGBl I
    Zitatstelle: 1972, 13
    Ausfertigung: 1972-01-15
    Stand: Neugefasst durch Bek. v. 25.9.2001 I 2518;

  • Hinweise zum Zitieren

    Als Referenz auf das BetrVG in einer wissenschaftlichen Arbeit

    § 38 BetrVG
    § 38 Abs. 1 BetrVG oder § 38 Abs. I BetrVG
    § 38 Abs. 2 BetrVG oder § 38 Abs. II BetrVG
    § 38 Abs. 3 BetrVG oder § 38 Abs. III BetrVG
    § 38 Abs. 4 BetrVG oder § 38 Abs. IV BetrVG

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